Unmögliches aus Bronze

Ist das ein Mann oder eine Frau? Ein Mensch oder ein Tier? Das ist bei den Werken von Maria Martins, die in der Neuen Galerie zu bestaunen sind, schwer auszumachen. An diesen Kunstwerken kommt der/die BesucherIn nicht so leicht vorbei, denn die Ungewöhnlichkeit der Formen lässt ihn/sie vor Verblüffung näher hinsehen.

Don't Forget I Come From The Tropics

© Constanze Wölm

In der Neuen Galerie stehen acht beeindruckende Werke aus Bronze von der brasilianischen Künstlerin Maria Martins. Es handelt sich um dunkle, extravagante Plastiken mit unruhigen wirren Formen. Bei allen diesen Werken ist schwer zu erkennen, um was für Formen es sich genau handelt. Sie wirken sehr finster und irgendwie bedrohlich, andererseits aber auch anziehend und lebendig. In den Plastiken sind menschliche, tierische und pflanzliche Formen zu sehen.

Die Intention der bereits 1973 verstorbenen Künstlerin war es, die althergebrachte Mythologie des Amazonasgebiets neu zu bearbeiten und darzustellen.

Eine der Plastiken, die, wie ich finde eindrucksvollste, heißt O impossivel (1945), zu Deutsch: unmöglich. Diese stellt zwei Figuren dar, die sich gegenüber stehen, eine ist weiblich, die andere männlich. Die Gesichter dieser Geschöpfe scheinen aus eigenartigen Tentakeln oder Stacheln zu bestehen, die auf den jeweils anderen zu schlängeln. Es sieht fast so aus, als wenn sich die beiden gegenseitig auffressen wollten. Andererseits scheint es, als begehrten sie einander und versuchen den anderen  mit ihren Tentakeln irgendwie liebevoll zu erreichen. Es wirkt, als würden sie sich gleichzeitig abstoßen und anziehen.

© Constanze Wölm

Brouillard Noir (1949) ähnelt einem aufrecht stehenden Tier, vielleicht einem Vogel? Jedoch hat es den Anschein als wäre der Körper dieses Tieres ein Skelett. Füße, Kopf und Flügel sind die eines Vogels. Es scheint, als würde er gleich losfliegen wollen.

Brouillard Noir

© Constanze Wölm

Ein weiteres Werk trägt den Namen Prometheus (1948). Es ist die Figur eines Mannes mit riesigen Händen, die er scheinbar nicht unter Kontrolle hat, da sie wirken, als würden sie wild hin und her wirbeln. Es sieht aus, als versuche er sie verzweifelt zu kontrollieren, was jedoch eine unmögliche Aufgabe ist, da sie zu groß und stark für diesen kleinen Menschen sind.

Prometheus

© Constanze Wölm

Eine andere Skulptur sieht aus wie ein Hahn mit überlangen, in sich verschlungenen Armen und Beinen. An seinem Bauch klafft eine riesige Wunde, sein Kopf ist in die Höhe gereckt, der Schnabel weit geöffnet, so als würde er vor Schmerz schreien.

© Constanze Wölm

Bei diesen Werken stehen, wie ich finde, besonders die Hände, Köpfe und Körper im Vordergrund, denn diese Formen tauchen immer wieder auf skurrilste Weise auf.

Viele dieser Plastiken scheinen nicht nur gefährliche oder schmerzhafte Momente, sondern auch erotische Situationen oder auch liebevolle Augenblicke zu zeigen, wie zum Beispiel ein Werk von 1940, welches keinen Titel trägt. Hier stellen zwei Gestalten, sind es möglicherweise Schlangen?, den Mittelpunkt des Werkes dar. Sie wenden Köpfe und Körper, ähnlich wie bei O impossivel, einander zu, scheinen sich küssen zu wollen. Oder will die größere Gestalt die kleinere angreifen und fressen? Um sie herum und über ihnen ranken sich eigenartige Zweige, die sie zu umschließen scheinen wollen.

© Constanze Wölm

Die Werke von Maria Martins sind irgendwie unangenehm für das Auge, man weiß nicht genau was die Plastiken, was die Figuren, Körperteile und Ranken zeigen sollen. Als BetrachterIn muss man sich mit einer Mehrdeutigkeit auseinandersetzen, die verwirrend ist. Zeigt eine Plastik nun eine erotische, liebevolle oder eine gewalttätige, rohe Szene? Ist eine Figur ein Mann oder eine Frau, ein Mensch oder ein Tier? Diese Uneindeutigkeit findet sich in allen acht ausgestellten Werken, was ein sehr fortschrittliches und emanzipiertes Denken der von 1894 bis 1973 lebenden Martins beweist, denn in ihren Werken, wie auch in der Wirklichkeit sind die Unterschiede zwischen Mann und Frau nicht immer eindeutig auszumachen.

‚Modernist Women’ heißt eine Rubrik der dOCUMENTA (13), die sich Frauen widmet, die vorher in der Kunstgeschichte vernachlässigt wurden. Hierzu gehört auch Maria Martins, eine Künstlerin mit einem bewegten Leben, die vielen vielleicht nicht bekannt sein mag. Ihre Werke sind außergewöhnlich, uneindeutig und einzigartig, erotisch und gefährlich, zeigen Begehren und Gewalt, Schönheit und Hässlichkeit zugleich – sie sind kurz gefasst: unmöglich.

Aranha

© Constanze Wölm

Chanson en Suspens

Rebellisch, Gesellschaftskritisch, Unangepasst- Llyn Foulkes

Im Fridericianum werden unter Anderem auch drei Kunstwerke eines ganz besonders interessanten und brillanten Künstlers ausgestellt: The Machine, The Lost Frontier und The Awakening von Llyn Foulkes, sind, wie ich finde, drei der außergewöhnlichsten und fesselndsten Werke die die dOCUMENTA (13) zu bieten hat.

© Constanze Wölm

Die Musikmaschiene

Das von Foulkes selbst entwickelte und gebaute Fantasieinstrument The Machine, besteht aus vielen verschiedenen Elementen, wie einem Schlagzeug, Kuhglocken, Basssaiten, einem Xylofon und sogar aus alten Autohupen. Der Künstler spielte in den ersten Wochen der dOCUMENTA (13) bei mehreren Auftritten auf seiner knallroten Musikmaschine und gab einige seiner Songs zum Besten. dOCUMENTIERT war bei einem seiner Darbietungen live dabei und hat einen kurzen Ausschnitt festgehalten:


Foulkes spielt The Machine auf seine eigene, ganz besondere Weise. In einem weißen, schlabbrigen T-Shirt und nur mit weißen Socken an den Füßen, steht der sympathische 76-jährige ‚in’ seinem Instrument und lugt über den vielen Hupen hervor. Manchmal kommt er etwas aus dem Takt und die als Musikinstrumente umfunktionierten Glocken, Hupen und Tröten geben schiefe und schräge Töne von sich. Aber das ist wohl genau der Sinn der Sache, denn Llyn Foulkes’ Kunst soll nicht perfekt und idyllisch sein, sondern sie soll die Leute schockieren, sie aufhorchen und aufmerksam werden lassen, und sie dazu bringen die Augen zu öffnen, denn der Künstler möchte eine Botschaft vermitteln. Zu den schiefen Tönen, die The Machine von sich gibt, singt der Künstler Songs, die einen nachdenklich stimmen und die Foulkes’ Melancholie und seine Sorgen über die moderne Gesellschaft und die zusehends verkommene Welt und Zivilisation deutlich werden lassen. Auf seinem Fantasieinstrument übt der Vietnamveteran Kritik am Kapitalismus, am Kommerz und an der Politik der U.S.A.
The Machine ist auf der dOCUMENTA (13) leider nicht mehr im Original zu finden, denn als Foulkes abreiste, nahm er seine Maschine mit. Nun tröstet eine Videoinstallation seiner Performance, die an dieser Stelle nun gezeigt wird, den/die BesucherIn etwas darüber hinweg.

© Constanze Wölm

 

Der Tod des amerikanischen Traums 

© Constanze Wölm

Der in Los Angeles lebende Foulkes arbeitete in das Reliefbild The Lost Frontier (1997-2005) verschiedene Materialien ein, wodurch das Bild dreidimensional wird. Die Landschaft, des Werkes besteht aus Holz, außerdem baute er einen alten Fernseher, eine tote Katze und leere Bierflaschen in das Bild ein. Mit diesem unangepassten, rebellischen Werk möchte er den Tod des amerikanischen Traums darstellen.
Im Vordergrund ist Foulkes selbst zu sehen, wie er, mit hängenden Schultern, auf eine leblos und apokalyptisch wirkende Landschaft blickt, die die Stadt Los Angeles darstellen soll. Daneben sitzt ein Mann, der wie ein Urmensch aussieht, den Blick auf den Betrachter des Bildes gerichtet. Im Hintergrund sieht man eine Autobahnbrücke. Auf einem Felsen steht Micky Mouse mit dem Körper einer Frau in einem altmodischen Kleid, in den Händen ein Maschinengewehr. Mickys Blick ist auf die karge Landschaft von LA gerichtet. Das immer wiederkehrende Motiv von Micky Mouse in seinen Werken ist ein Symbol für die Gehirnwäsche der die Gesellschaft unterzogen wird. Foulkes las einmal das Handbuch des Micky Mouse Clubs von 1934 (seinem Geburtsjahr) und darin stand, dass durch die Disney-Figuren, Dinge in die Gehirne der Kinder eingepflanzt werden und sie somit unbewusst aufgenommen werden. Die Micky Mouse Figur in The Lost Frontier scheint für die Kontrolle (ausgeübt durch die kapitalistische Pokitik Amerikas?!) zu stehen, der die Menschen in der modernen Gesellschaft unterzogen werden.
Dieses Werk ist wohl eine weitere Kritik an der Zivilisation. Der oben gezeigte Ausschnitt, einer Performance von Foulkes an The Machine, scheint, die Intention des Künstlers bei erschaffen von The Lost Frontier noch zu verdeutlichen. Aber möchte uns der Künstler damit nun zu verstehen geben, dass unsere Zivilisation in einer Apokalypse enden wird? Oder stellt dieses Bild schon die heutige Realität dar und Foulkes will uns damit zeigen, dass wir bereits in der Apokalypse leben und es nur noch nicht gemerkt haben?

Llyn Foulkes ganz privat

© Constanze Wölm

Ein weiteres Werk aus Foulkes Reihe von Reliefbildern heißt The Awakening (1994-2012) und zeigt ein älteres Paar im Bett. Die Frau liegt nackt auf der Seite, den Rücken zu ihrem Gatten gewendet. Ihr Blick wirkt traurig und verzweifelt. Der Mann blättert konzentriert, aber müde wirkend in einer Art Buch. Dieses Relief zeigt Foulkes und seine Ex-Frau. Mit diesem Projekt begann er, als er merkte, dass die Ehe mit seiner Frau langsam zu Bruch ging. Dies ist ein sehr persönliches und emotionales Werk des Künstlers.
Llyn Foulkes war und ist, nicht nur auf der dOCUMENTA (13), ein Geheimtipp, der leider oft übersehen und übergangen wird. Ob dies an seiner rebellischen und gesellschaftskritischen Kunst liegt und daran, dass er offen sagt was er denkt und was ihn stört, sei dahingestellt. Vielleicht ist die Kunstwelt für Foulkes’ unbequeme Wahrheit einfach immer noch nicht bereit und wird es vielleicht auch nie sein…

Text und Fotos: Constanze Wölm

Video: Katharina Scholz

Kunst als Therapie

Sind Sie gestresst, einsam oder unzufrieden? Möchten Sie Kunst einmal ganz anders erleben? Dann kann Ihnen Pedro Reyes mit seinem SANATORIUM vielleicht Abhilfe schaffen.

© Constanze Wölm

Das SANATORIUM, welches in der Karlsaue zu finden ist, ist ein Projekt des mexikanischen Künstlers Pedro Reyes. Es handelt sich hierbei um eine provisorische Klinik, in der verschiedene Arten von Therapiesitzungen angeboten werden. Jede(r) BesucherIn der dOCUMENTA (13) kann sich hier als PatientIn in die Klinik einweisen lassen und bekommt nach einem kurzen Gespräch mit dem Therapeuten eine von acht verschiedenen Behandlungen verschrieben. Diese Einzel-, Paar- oder Gruppensitzungen, von Reyes entwickelt, werden von Kunststudierenden durchgeführt. Sinn dieser Therapien soll sein, die Leiden der modernen Stadt-Menschen, wie Stress, Einsamkeit, Unzufriedenheit oder Ängste, zu behandeln. Der/Die PatientIn spielt bei diesen Therapien eine wichtige Rolle, denn hier wird mit seiner persönlichen Geschichte gearbeitet. Ziel soll sein, dass der/die PatientIn selbst Korrekturen an seiner Denkweise vornimmt.

© Constanze Wölm

Doch was hat dieses doch sehr psychologische Projekt mit Kunst zu tun?

Pedro Reyes möchte mit seinem SANATORIUM zeigen, das Psychologie und Kunst eng zusammenhängen, denn einige Kunstströmungen wie  z.B. Happening, Dadaismus oder Fluxus haben, nach Reyes, viel mit den Vorgehensweisen von Therapeuten und Psychologen gemeinsam. Das möchte er mit diesem Projekt verdeutlichen.

Im SANATORIUM gibt es Therapien bei denen die Kompatibilität von Paaren getestet wird und eine, die einen von dem Verlangen nach Gewalttaten befreien soll. Es gibt eine Therapie, die einem helfen soll eine persönliche Entscheidung zu treffen, eine, um seine Dankbarkeit auszudrücken und noch einige mehr.

Bei der Therapie mit dem Namen ‚Vaccine against Violence’ muss man auf einen Ballon, auf dem das Gesicht eines Menschen aufgemalt ist, der einen im Leben am meisten verletzt hat, einschlagen und ihn anschreien. Mit dieser symbolischen Handlung soll man das Verlangen verlieren einer verhassten Person wirklich Gewalt anzutun.

Ziel der Therapie ‚Compatibility  Test for Couples’ soll es sein herauszufinden, wie gut man mit einer anderen Person zusammenpasst. Hierbei muss man eine Frucht wählen mit der man sich identifiziert und eine, die man mit dem/der PartnerIn identifiziert. Aus diesen zwei Früchten wird ein Saft hergestellt. Je besser der Saft schmeckt umso besser passt das Paar zusammen.

© Constanze Wölm

Bei ‚Cityleakes’ schreibt man ein Geheimnis auf einen Zettel und steckt ihn in eine Flasche. Danach kann man sich eine andere Flasche nehmen, in der ein Geheimnis von jemand anderem steckt. Diese besondere Art ein Geheimnis zu teilen, kann man als eine Art Beichte sehen. Durch diese Therapie soll man sich Anderen näher fühlen.

Auch ich habe mich in diese utopische Klinik einweisen lassen und an einer Therapie teilgenommen. Zuerst musste ich jedoch eine Erklärung unterschreiben, in der ich versichern musste, dass mir bewusst ist, dass dies ein Kunstprojekt und keine Psychotherapie ist und dass ich freiwillig daran teilnehme.

Ich habe mich für die Goodoo-Therapie entschieden, bei der man sich, wie beim Voodoo, mit einer Stoffpuppe beschäftigt und diese mit einem bestimmten Menschen in Verbindung bringt. Aber, anders als beim Voodoo, sollen der Person, welche die Puppe darstellt, keine Schmerzen zugefügt werden, sondern man soll die Puppe mit einer Person identifizieren, die einem sehr viel bedeutet und der man etwas Gutes tun möchte. Der Voodoo-Brauch jemanden zu verhexen oder verfluchen wurde in der Goodoo-Therapie also zum Positiven umgewandelt.

Ich ging nun mit der „Therapeutin“ in den Goodoo-Therapieraum und wir setzten uns gegenüber an einen Tisch. In der Mitte des Tisches lag eine graue Stoffpuppe. Nun sollte ich an eine mir nahestehende Person denken, mir vorstellen, dass die Puppe diese Person sei und mir daraufhin fünf Gegenstände aus einigen Kästchen aussuchen, die ich mit dieser Person verbinde. Diese habe ich dann auf verschiedene Körperteile der Puppe gelegt und sollte der Therapeutin erklären, wieso ich diese Gegenstände ausgewählt und auf diese Stellen der Puppe gelegt habe. Die Gegenstände sollten symbolisieren, was diese Person für mich ausmacht und was ich ihr damit wünschen möchte. Als ich die Puppe nun mit allem belegt hatte, sollte ich zwei Finger auf jeden Gegenstand legen, die Augen schließen und mir vorstellen, was der jeweilige Gegenstand bedeuten soll und was ich der Person damit wünschen möchte. Somit sollte ich meine Wünsche aktivieren, damit sie auf die wirkliche Person einen positiven Einfluss ausüben können.

© Constanze Wölm

Das war eine eigenartige Situation, wie ich zugeben muss. Man erzählt einer fremden Person Dinge, die man sonst eher für sich behält. Außerdem denkt man, so war zumindest meine Erfahrung in dieser Situation, anders und intensiver über diese Person nach, die die Goodoo-Puppe darstellt. Durch das intensive Nachdenken über diese Person, lernt man sie, wie ich finde, noch mehr zu schätzen und denkt darüber nach, was man alles für sie machen könnte, was man vielleicht noch nicht getan hat und nun tun möchte.

Ein Besuch im SANATORIUM und eine kurze Therapie lohnen sich, meiner Meinung nach, auf jeden Fall. Ich kann nur empfehlen sich einmal einweisen zu lassen und sich einer dieser Therapien zu unterziehen. Auch wenn man durch diese Erfahrung nicht unbedingt ein neuer Mensch wird und wesentliche Erkenntnisse für das eigene Leben erlangt, so ist eine Therapie im SANATORIUM doch sehr interessant und man bekommt neue Eindrücke und sieht die Dinge vielleicht einmal aus einem anderen und neuen Blickwinkel. Dieses performative Projekt ist Kunst zum Anfassen und Mitmachen, man ist nicht nur Zuschauer, sondern ein aktives Mitglied des Kunstwerks.

(cw)

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„Idee di Pietra“

© Constanze Wölm

Den auf den ersten Blick abgestorben wirkenden Baum mit dem großen Findling in der blattlosen und kargen Baumkrone, welcher bereits seit 2010 mitten im Auepark steht, kennt bestimmt so ziemlich jeder in Kassel. Das von Guiseppe Penone erfundene Kunstwerk heißt Idee di Pietra“ ,was auf Deutsch „Vorstellungen eines Steins” bedeutet. Die Vorstellungen eines drei Tonnen schweren Granitsteins, welcher auf einem Baum aus Bronze zu schweben scheint.